Die Global Social Empowerment-Strategie von Nordea

Je mehr sich unter Anlegern, Politikern, Aufsichtsbehörden und Unternehmen die Einsicht durchsetzt, dass es höchste Zeit zu handeln ist, desto mehr gewinnt auch das Thema ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) weltweit an Bedeutung. In den vergangenen Jahren standen innerhalb dieses Themenkomplexes vor allem Umweltaspekte im Vordergrund. Doch auch bedingt durch die Corona Krise rückt nun verstärkt die soziale Komponente der ESG-Strategie in den Fokus. Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter und andere an der Lieferkette beteiligte Menschen behandeln. Das „S“ in ESG sollte sich nicht darauf beschränken, den Schaden möglichst gering zu halten, sondern vielmehr darauf abzielen, die Gesellschaft zum Guten zu verändern, indem zum Beispiel der Zugang zum Arbeitsmarkt oder zum Gesundheitssystem verbessert wird.
Beim Thema Umweltschutz hat sich bereits gezeigt, was mit der gezielten Allokation von Kapital erreicht werden kann, und wir sind fest davon überzeugt, dass innovative Ansätze im sozialen Bereich ein ebenso großes Potenzial haben. Nachstehend stellen wir fünf Unternehmen vor, die eine Vorreiterrolle beim Thema Social Empowerment spielen.

LEG

LEG ist als Vermieter von Wohnungen zu fairen Mieten ausschließlich am deutschen Immobilienmarkt für bezahlbares Wohnen engagiert, der sich durch extrem hohe Nachfrage und ein viel zu knappes Angebot an erschwinglichem Wohnraum auszeichnet. Das Unternehmen hat in diesem Marktsegment einen Anteil von 10% und verlangt im Durchschnitt 30% niedrigere Mieten bei geringeren Mietpreissteigerungen. Trotz der vergleichsweise niedrigen Renditen ist das Unternehmen als sehr solide einzustufen und glänzt mit einem attraktiven Risiko-Rendite-Profil.

Safaricom

Safaricom zählt als größter Telekommunikationsanbieter in Kenia zu den profitabelsten Unternehmen in Ost- und Zentralafrika. Da nur 12% der kenianischen Bevölkerung Zugang zu festem Breitbandinternet haben, nutzen die meisten Kenianer ihr Smartphone, um online zu gehen. Hinzu kommt, dass nicht einmal 40% der Einwohner Kenias über ein Bankkonto verfügen. Der von Safaricom entwickelte mobile Zahlungsdienst M-Pesa schafft hier Abhilfe und leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur finanziellen Inklusion.

Ping An Good Doctor

Die Plattform Ping An Good Doctor ging 2015 an den Start und ist schon jetzt mit 300 Millionen registrierten Nutzern (rund 21,5% der chinesischen Bevölkerung) das größte Online-Gesundheitsportal Chinas. Patienten profitieren hier sieben Tage die Woche rund um die Uhr von online bereitgestellten medizinischen Dienstleistungen, einer E-Commerce-Plattform für Gesundheitsprodukte und Consumer Healthcare-Dienstleistungen. Die Kombination aus einem internen Medizinerteam und modernster KI-Technologie macht das Angebot so einzigartig. Mehr als 500 Millionen Chinesen leben in ländlichen Regionen, wo der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen oft begrenzt ist. Die Plattform trägt dazu bei, das staatliche Gesundheitssystem zu entlasten und zugleich die Gesundheitsversorgung in schwer zugänglichen Teilen des Landes zu verbessern.

Xero

Das neuseeländische Technologieunternehmen Xero möchte mit seiner cloudbasierten Buchhaltungssoftware kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) helfen, ihre Finanzen zu organisieren und so nicht nur Zeit und Kosten zu sparen, sondern auch die Produktivität zu verbessern. Bei KMU ist der Einsatz von Technologielösungen zur Verbesserung von Geschäftsprozessen im Vergleich zu Großunternehmen eher gering. KMU spielen im weltwirtschaftlichen Gefüge eine zentrale Rolle, zeichnet dieses Segment Schätzungen der UN zufolge doch für rund 50% der Arbeitsplätze verantwortlich.

Bank Rakyat

Als zweitgrößte Bank Indonesiens zählt Bank Rakyat zu den erfolgreichsten Mikrofinanzinstituten der Welt. Da weite Teile der Bevölkerung in Indonesien keinen Zugang zu einem Bankkonto haben, sind viele Familien auf Kleinkredite wie die der Bank Rakyat angewiesen, um eigene Kleinbetriebe zu gründen und erfolgreich zu betreiben. Bank Rakyat kann Darlehen zu bezahlbaren Konditionen gewähren, weil ihre Quote an notleidenden Krediten im Vergleich zu herkömmlichen Bankfinanzierungen sehr gering ist. Nutznießer sind nicht nur die Bank selbst und ihre Anleger, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes.